Lebe deine Weiblichkeit

In uns allen wirken feminine und maskuline Kräfte, ganz unabhängig vom Geschlecht. Dabei ist Shakti die weibliche Urkraft, die Mutter allen Seins, die das Leben hervorbringt, die Erde bewegt und uns zum Atmen bringt. Schon die vedische Philosophie sagt, dass die Göttinnen und die Götter ihre unglaubliche Wirkkraft nur in ihrem Zusammenspiel entfalten können. Shakti braucht Shiva – und umgekehrt. Daher können auch wir Menschen unser volles Potenzial nur dann richtig ausschöpfen, wenn in uns beide Kräfte wirksam sein können. Frauen fällt es allerdings oft schwer, ihre femininen Kräfte zu spüren, ihre Weiblichkeit zu leben. Vielleicht geht es dir genau so – und du fragst dich, warum das eigentlich so ist.

Wir leben in einer männlich dominierten Welt

Wir leben heute in einer Welt, in der maskuline Qualitäten wie Logik, Durchsetzungsfähigkeit, Zielstreben, Wettbewerb und Macht dominieren. Die ganze Arbeitswelt ist so geprägt, aber auch viele andere Bereiche. In dieser Welt sind feminine Qualitäten derzeit eher eine Randerscheinung. Und gerade in den letzten Jahrzehnten ging es für Frauen vor allem darum, sich neben ihren Rollen als Partnerin und Mutter auch beruflich zu behaupten. Um in der maskulin dominierten Arbeitswelt zu bestehen, leben auch Frauen vorwiegend ihre maskulinen Qualitäten. Hinzu kommt, dass alte Rollenbilder Weiblichkeit mit Abhängigkeit und Unselbständigkeit gleichsetzen.

Nicht selten kommt es vor, dass wir selbst Erfahrungen in diese Richtung gemacht haben – z.B. aufgrund der Rolle, die unsere Mütter oder Großmütter innerhalb der Familie bzw. ihrer Partnerschaft eingenommen hatten. Und diese Erfahrungen können dazu geführt haben, dass wir eine regelrechte innere Ablehnung unserer eigenen Weiblichkeit spüren. Insgesamt ist es also wenig verwunderlich, dass die Shakti in uns, unsere Weiblichkeit, immer mehr in den Hintergrund gerückt ist und die femininen Qualitäten in unserer Welt zunehmend verloren gegangen sind.

Lebst du deine Weiblichkeit?

Wenn du herausfinden möchtest, wie sehr du deine Weiblichkeit lebst, dann frage dich doch mal:

– Fällt es dir schwer, zu empfangen? Kannst du Komplimente annehmen, ohne gleich eines zurück geben zu müssen? Kannst du Hilfsangebote in Empfang nehmen? Kannst du um Unterstützung bitten und dich darüber freuen, wenn du diese bekommst? Wie geht es dir damit, wenn du Geschenke bekommst?

– Hast du das Gefühl, alles alleine schaffen zu müssen? Stark sein zu müssen? Vor allem auch „keinen Mann zu brauchen“ aus Sorge, du könntest sonst irgendwie abhängig sein?

– Wie triffst du Entscheidungen? Triffst du diese sehr rational? Gehst Für und Wider durch, erstellst Pro und Contra Listen? Machst Recherchen, befragst Freund:innen? Fällt es dir generell schwer, aus dem Bauch heraus Entscheidungen zu treffen?

– Wie steht es um deine Kreativität? Hast du eine Verbindung zu deiner Schöpferkraft? Oder unterdrückst du diese?

– Bist du häufig am Tun und Funktionieren? Bist du eine Macherin? Hast du immer alles im Griff, stehst du mit beiden Beinen im Leben und hilfst und unterstützt du sehr oft andere?

– Bist du in Beziehungen häufig der aktive Part? Vielleicht beginnt das schon beim Daten. Vielleicht machst du häufig den ersten Schritt, sorgst dafür, dass die Kommunikation läufst, initiierst Treffen – während dein Gegenüber eher passiv ist bzw. eher nur reagiert. Vielleicht bist du auch die treibende Kraft in Beziehungen, die alles organisiert, egal ob es um den nächsten Urlaub, die neue Wohnzimmereinrichtung oder die Organisation der Kinderbetreuung geht? Auch wenn du immer wieder Männer anziehst, die nicht geerdet im Leben stehen und die das „Helfersyndrom“ in dir wecken, könnte das ebenfalls mit einem Ungleichgewicht mit den maskulinen und femininen Kräften in dir zu tun haben.

Entdecke deine weibliche Urkraft, entdecke deine Shakti

Damit du dein volles Potenzial ausschöpfen kannst, ist es so wichtig, deine feminine Energie wieder zu entdecken, dich wieder mit der Shakti in dir zu verbinden und deine Weiblichkeit zu leben. Denn nur so kannst du all das in dein Leben einladen, was du dir wünschst: eine gute, liebevolle Beziehung zu dir selbst und zu deinem Körper, einen erfüllenden Job, der sich nach dir anfühlt, harmonische Freundschaften, die dich bereichern und eine schöne Liebesbeziehung, in der du dich gesehen und gehalten fühlst. Wenn ich davon spreche, deine Weiblichkeit wieder mehr zu leben, meine ich aber ganz und gar nicht, dass wir Frauen wieder in alte Rollenbilder fallen sollen oder müssen. Nein. Wir dürfen uns von alten Rollenbildern befreien und gleichzeitig unsere weibliche Urkraft wieder entdecken.

Lade Gelassenheit, Entspannung und Weichheit in dein Leben ein

Vielleicht fällt es dir gar nicht so leicht, die feminine Energie in dir zu spüren und aus dieser heraus zu leben. Bei mir selbst war das jedenfalls
lange Zeit so. Aber mich auf den Weg zu machen, die Shakti in mir wieder zum Leben zu erwecken, hat so viel mehr Gelassenheit, Leichtigkeit, Weichheit, Entspannung und Freude in mein Leben gebracht. In ganz viele Bereichen. Ich lebe nun viel intuitiver, spüre viel mehr die Verbundenheit mit mir selbst und mit anderen, erlaube mir viel mehr Genuss und kann viel besser empfangen als früher. Wenn ich heute Komplimente bekomme, kann ich das so richtig genießen. Früher habe ich diese oft klein geredet und jedenfalls sofort eines zurück gegeben. Außerdem lehne ich mich jetzt viel öfter zurück und lasse die Dinge einfach geschehen. Das hat nichts mit Passivität zu tun. Sondern mit einem Vertrauen in mich selbst, ins Leben und auch in das, was ich ausstrahle und anziehe.

Die feminine Energie ins eigene Leben einzuladen, ist natürlich ein Prozess. Nicht etwas, das von heute auf morgen passiert. Es ist so wichtig, dich ganz bewusst mit der Shakti in dir zu verbinden. Sie zu spüren. Ehren. Wertschätzen. Und je mehr und enger die Verbindung zu der Shakti in dir wird, desto mehr wirst du deine Weiblichkeit verkörpern und sie auch im Außen leben.