7 Tipps für die Kennenlernphase

Kennenlernphase Unsicherheit

Du bist gerade in einer Kennenlernphase. Vielleicht habt ihr euch via Online-Dating – über dein Tinder-Profil, Bumble, Hinge, Feeld oder eine andere Online Dating-App getroffen. Vielleicht hast du den Mann, für den du gerade schwärmst, offline kennengelernt. Über die Arbeit, auf einer Party, über Freund:innen. Ganz egal, wie und wo ihr euch das erste Mal über den Weg gelaufen seid, die Kennenlernphase stellt für die meisten Menschen eine gewisse Herausforderung dar. Denn die Kennenlernphase beim Dating ist oft mit Unsicherheit verbunden. Das ist so normal und so menschlich, schließlich bewegst du dich auf Neuland: der Mann ist komplettes Neuland für dich, eure Verbindung ist komplettes Neuland für dich. Daher ist die Kennenlernphase automatisch auch mit einer gewissen Unsicherheit verbunden. Und dennoch darfst du schauen, wie du beim Kennenlernen möglichst entspannt bleibst, damit du diese Zeit wirklich genießen kannst. Denn schließlich geht es ja eigentlich um etwas Wunderschönes: ums Verlieben, die Liebe, die Sehnsucht nach Verbindung, den Wunsch nach Beziehung. Daher habe ich hier ein paar Tipps für dich, wie die Kennenlernphase möglichst entspannt wird.

1) Tipp 1: So bleibst du bei dir in der Kennenlernphase und hältst dennoch dein Herz offen.

Vielleicht kennst du das: du hast einen neuen Mann kennengelernt, du magst ihn sehr, er gefällt dir – und schon hast du dich ein Stück weit in ihm verloren. Aber eigentlich möchtest du das nicht. Du wünschst dir, dass du in der Kennenlernphase mehr bei dir bleibst. Die gute Nachricht ist: wenn du weißt, dass du dich beim Dating schnell mal im anderen verlierst, dann ist das der erste wichtige Schritt. Denn du hast das Bewusstsein, dass du hier sehr achtsam sein musst. Du darfst dir daher beim Dating und Kennenlernen die bewusste Intention setzen: „Ich möchte diesem neuen Mann mit einem offenen Herzen begegnen – und gleichzeitig bei mir bleiben.“ Denn das ist natürlich absolut kein Widerspruch.

In der Kennenlernphase ist es so wichtig, dich immer wieder daran zu erinnern: Es darf sich alles langsam entwickeln. Dieser neue Mann, den du gerade datest, der darf sich dir langsam zeigen. Du darfst ihn nun nach und nach besser kennenlernen. Und wenn du bemerkst, dass er aber plötzlich auf einem Podest ist, dann darfst du das einfach wahrnehmen, dich nicht dafür verurteilen und ihn liebevoll wieder von diesem Podest runterholen. Was ich mit dem Podest meine? Oft passiert es, dass wir jemanden kennenlernen, den wir toll finden, schön, anziehend. Jemand, der das gleiche Mindset hat wie wir, die gleichen Werte und Interessen. Ein Mann, mit dem es einfach vibed und mit dem wir schnell tiefgründige Gespräche führen. Dann geschieht es schnell, dass dieser Mann in kurzer Zeit eine sehr große Bedeutung bekommt. Und das, obwohl wir ihn in Wahrheit noch gar nicht kennen. Denn nein, du kennst ihn nicht – nicht nach drei Dates und auch nicht nach sieben Dates. Um einen Menschen wirklich kennenzulernen, braucht es Monate. Das ist mein Gefühl, meine Meinung, meine Erfahrung.

Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Mann innerhalb super kurzer Zeit auf einem Podest landete. Wir hatten nur wenige Dates – und erst nachdem wir unser Kennenlernen beendet hatten, fiel mir durch den Spiegel meiner Coachin auf, dass er auf einem Podest gelandet war. Ich hatte ihn so toll gefunden, aber das war natürlich nur eine Projektion. Ich kannte ihn einfach noch nicht und konnte nicht wissen, wie er tatsächlich ist. Seither bin ich damit sehr achtsam – und ich erlaube mir das langsame Kennenlernen eines neuen Menschen in meinem Leben.

Er will keine Beziehung

Dir immer wieder vor Augen zu führen, dass du IHN noch nicht kennst (es sei denn, ihr datet euch nun wirklich schon lange), ist so wichtig. Damit vermeidest du, dass du dich im anderen verlierst. Der Fokus bleibt bei dir. Und wenn du dich doch wieder mal in einem Mann verlierst, obwohl ihr euch gerade erst kennenlernt, dann verurteile dich nicht. Die Sehnsucht nach Liebe, dein Beziehungswunsch, der kann so stark sein – und dann treibt dich diese Vorstellung und Vision einfach stark an – und du verbindest genau dieses Bild in dir mit dieser einen Person.

Dann kann es auch passieren, dass du ein „kleines Detail“, wie z.B. „Er will keine Beziehung“ oder die Tatsache, dass er keine Beziehungskompetenz hat, ignorierst, weil doch alles andere so gut passt und die Anziehung einfach magisch ist. Aber: das sind keine Kleinigkeiten – sondern ganz bestimmt Zeichen, dass ER nicht der Richtige ist. Und das ist ok. Dann darfst du dich liebevoll abwenden und den Raum in dir für den Menschen öffnen, der das Gleiche möchte wie du. Und ja, das kann mit einem offenen Herzen geschehen. Mit einem offenen Herzen für dich und deine tiefsten Sehnsüchte. Und mit einem offenen Herzen für den Mann und seine Wahrheit. Die Liebe ist auch ein Nein. Das bedeutet, dass du dich immer auch liebevoll abwenden kannst.

2) Tipp 2: Das kannst du tun, wenn du in der Kennenlernphase sehr unsicher bist.

Grundsätzlich ist es ganz normal und menschlich, wenn du in der Kennenlernphase ein wenig unsicher bist. Wichtig und hilfreich ist es, wenn du deine Themen kennst. Wenn du also weißt, was deine Trigger-Punkte sind, wenn du deine verletzten Anteile gut kennst. Das kann z.B. sein, dass du schnell mal Verlustangst oder Angst vor Ablehnung spürst. Eines ist ziemlich sicher: der andere, der neue Mensch in deinem Leben, wird diese Trigger-Punkte bestimmt drücken. Denn wenn du dein Herz einem anderen Menschen gegenüber öffnest, dann wir deine Verletzlichkeit berührt werden. Das ist so ok. Es geht dann einfach darum, herauszufinden, woher der Schmerz gerade kommt – und wie du damit umgehst.

Denn manchmal geht es dann einfach nur darum, dich selbst gut zu versorgen, dich selbst um diesen verletzten Anteil in dir gut zu kümmern. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es im Außen eigentlich keinen wirklichen Grund gibt, warum du dich jetzt unsicher oder ängstlich fühlst. Wenn dir der Mann z.B. ein paar Stunden nicht antwortet nachdem du ihm geschrieben hast, ist das kein Grund zur Sorge. Wenn du aber merkst, dass er sich immer wieder für Tage zurück zieht, gerade dann, wenn vorher schon viel Nähe zwischen euch beiden war, dann darfst du hier natürlich sehr achtsam werden. Vielleicht ist das dann auch ein Zeichen, dass du NEIN sagen darfst. Aber dazu später mehr.

Warum meldet er sich nicht?“ – Unsicherheit entsteht oft in der Kommunikation

Unsicherheit kann aus unterschiedlichen Gründen entstehen. Oft ist es eine Frage der Kommunikation. WhatsApp Nachrichten, vor allem in geschriebener Form, geben Raum für Missverständnisse und Interpretationen. Fragen wie „Wann soll ich ihm schreiben?“ oder „Warum meldet er sich nicht?“ sind Klassiker, die für Unsicherheit sorgen. Auch dann, wenn er mal sehr warm und dann wieder sehr kühl schreibt oder mal sehr nahe und dann wieder sehr distanziert ist, kann dich das verunsichern. Denn ambivalentes Verhalten ist schwer zu greifen und das sorgt für Verunsicherung.

Für Verunsicherung sorgt auch, wenn für dich gar nicht klar ist, was der andere will. Wenn du den Mann schon eine Weile datest, du Lust hast, ihn noch besser kennenzulernen und du grundsätzlich einen Beziehungswunsch hast, aber gar nicht weißt, ob dieser Mann generell offen ist für eine Beziehung – oder gerade lieber einfach nur etwas Unverbindliches will – dann sorgt das natürlich für Verunsicherung. „Was wünschst du dir generell gerade?“ Wenn du diese Frage sehr früh stellst, dann ist diese losgelöst von der Verbindung zwischen euch beiden – denn kein Mensch kann nach einem oder ein paar wenigen Dates wissen, ob er sich mit dem anderen eine Beziehung wünscht. Aber jede/r kann wissen, wonach er oder sie sich gerade generell sehnt.

Meine Einladung an dich ist daher, ehrlich und offen zu sein. Dir keine Geschichten zu erzählen oder etwas in das, was du wahrnimmst, rein zu interpretieren. Sondern zu kommunizieren, wenn dich etwas verunsichert (und wenn du weißt, dass ist jetzt nicht nur dein eigener verletzter Anteil, der sich da meldet). Nicht als Vorwurf an den anderen, sondern indem du ihm beschreibst, was du wahrnimmst, was es in dir auslöst und was du dir wünschst. Und indem du den anderen fragst, wie es tatsächlich ist, wie es für ihn gerade ist. Etwa in der Form: „Wenn du dir so lange Zeit lässt, um meine Nachrichten abzuhören und zu beantworten, dann löst das in mir das Gefühl aus, dass es keinen Raum für mich in deinem Leben gibt. Und ich möchte meine Energie nur in jemanden investieren, der mich auch wirklich kennenlernen will. Ich möchte dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, wenn du meine Nachrichten siehst. Und ich möchte wissen: Ist das so?“ Fragen zu stellen ist so kraftvoll. Sie sorgen für Klarheit und Transparenz. Und das wiederum sorgt für Sicherheit.

Hier kannst du dir meine Podcast-Folge zum Thema anhören:

3) Tipp 3: So kommunizierst du richtig in der Kennenlernphase.

Auf die Frage, wie du in der Kennenlernphase richtig kommunizierst, gibt es nicht die EINE Antwort. Zum einen ist es wichtig, zu erkennen, dass wir alle unterschiedliche Kommunikationsverhalten haben. Das immer im Hinterkopf zu haben, kann ein wenig Entspannung reinbringen, wenn du merkst, dass dich euer Kontakt gerade stresst oder verunsichert. Gleichzeitig darfst und sollst du natürlich aussprechen, was dir wichtig ist in eurem Kontakt. So kannst du auch gleich herausfinden, ob dein Gegenüber darauf eingeht oder auf Widersteht geht bzw. dein Bedürfnis ignoriert. Es gibt viele Menschen da draußen, die sagen „Ich bin einfach nicht gut mit dem Handy“. Und das ist grundsätzlich auch völlig in Ordnung.

Gleichzeitig darfst du bei so einer Aussage auch neugierig werden und herausfinden, was da genau dahinter steckt. Vielleicht ist der neue Mann in deinem Leben tatsächlich überhaupt nicht technik-affin. Vielleicht aber ist es ein Weg für ihn, immer wieder zu dir auf Distanz zu gehen. Wenn du neugierig und achtsam bist, wirst du das leicht für dich herausfinden. Und dann kannst du für dich entscheiden, ob es ok für dich ist, wenn er z.B. immer mehrere Tage braucht, um zu antworten – oder ob das Ganze für dich dann einfach nicht passt, weil du dich dadurch permanent irgendwie verletzt und zurückgewiesen fühlst. Sei einfach ganz ehrlich zu dir – und auch zu ihm. Und du wirst rasch herausfinden, ob du diesen Mann wirklich tiefer kennenlernen möchtest.

Und eines ist dabei ganz wichtig: es gilt natürlich immer eine Balance zu finden – zwischen deinem Kommunikationsbedürfnis und dem Kommunikationsbedürfnis des anderen. Und du darfst auch immer sehr selbstkritisch hinschauen und dich fragen: „Was ist hier gerade meine eigene Unsicherheit – und was aber ist in seinem Verhalten wirklich verunsichernd?“ Wenn er z.B. auf deine Nachricht nicht innerhalb von ein paar Stunden antwortet und du Angst bekommst, dass er dich gerade ghostet, dann darfst du näher hinschauen, welcher verletzte Anteil sich da gerade bei dir meldet. Und dich dann liebevoll selbst um diesen Anteil kümmern.

Wenn du Lust hast, ihm zu schreiben, dann schreib ihm.

In der Kommunikation gibt es kein Richtig oder Falsch . Es gibt nur die Art von Kommunikation, mit der du dich wohlfühlst – mit der ihr beide euch wohlfühlt. Daher brauchst du dich auch nicht künstlich zurückhalten, wenn du ihm schreiben möchtest. Du brauchst nicht 2 Tage nach einem Date warten, um ihm zu schreiben. Und du brauchst auch nicht dein Handy stundenlang zur Seite legen, wenn er dir auf WhatsApp geschrieben hat und du eigentlich große Lust hast, ihm zu antworten. Wenn du Lust hast, ihm zu schreiben, dann schreib ihm. Es ist so simple.

Wenn du aber das Gefühl hast, du möchtest ihm schreiben, weil du unsicher bist und Sorge hast, dass er dich gerade ghostet, dann lade ich dich ein, diesem Drang nicht nachzugeben. Sondern den Fokus zu dir zurückzuholen, dem Anteil in dir zu begegnen, der sich gerade so unsicher oder ängstlich fühlt. In diesem Fall ist der Mann gerade einfach nur dein „Knöpfedrücker“ – und eine Einladung, dich um dich selbst zu kümmern und deinen unsicheren Anteil gut zu versorgen.

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Kennen

4) Tipp 4: So erkennst du Red Flags und Alarmsignale in der Kennenlernphase.

Es gibt ja die viel zitierten Red Flags und grundsätzlich sind die auch sehr wertvoll, weil sie dir dabei helfen, deinen Wert zu erkennen, Standards zu berücksichtigen, gesunde Grenzen zu ziehen. Und gleichzeitig sind zu viele Schubladen und Kategorisierungen beim Dating und in der Kennenlernphase aus meiner Sicht nicht dienlich. Denn wir haben es immer mit ganz individuellen Verbindungen zu tun. Grundsätzlich gilt, dass sich auch der Mann zeigen und entwickeln darf. Und damit meine ich nun nicht, dass du Potenzial daten oder Alarmsignale ignorieren sollst. Es ist zunächst mal nur die Erinnerung an dich: wir sind alle nicht perfekt, jeder und jede trägt ein Päckchen mit sich und du und dieser neue Mensch in deinem Leben, ihr dürft euch mal kennenlernen.

Du darfst dir daher Zeit lassen, um jemanden wirklich zu wählen. Und: du darfst dir auch Zeit lassen, um jemanden abzuschreiben. Und dir bei all dem vertrauen, dass du niemals zu lange in einer Verbindung bleibst, sondern immer nur so lange, bist du das gelernt und mitgenommen hast, was es für dich in dieser Verbindung zu lernen gilt.

Was aber ist denn nun ein Alarmsignal beim Dating?

Das wichtigste Signal, auf dass du achten darfst, ist dein Körper. Konkret: dein Nervensystem. Achtsam für dein Nervensystem zu werden, ist das A und O in allen Lebensbereichen – und natürlich auch beim Dating. Und da wird es spannend: Oft verbinden wir ein aktiviertes Nervensystem, also wenn wir im sympathischen Zustand sind, also z.B. Angst oder Unsicherheit fühlen, mit Aufregung und mit dem Gefühl „Oh wow, das ist aufregend, er ist aufregend, ich bin so verliebt!“

Wenn wir hingegen in einem parasympathischen Zustand sind, unser Nervensystem also entspannt ist, verbinden wir das oft mit Langeweile und einem Gefühl von „Ich fühl mich einfach nicht zu ihm hingezogen.“ Diese Dynamik passiert dann, wenn wir frühe Bindungserfahrungen gemacht haben, die unsicher waren. Wenn wir also aufgrund frühkindlicher Prägung mit Liebe Unsicherheit verbinden. Dann ist das Gefühl von Unsicherheit völlig normal für uns – und wir assoziieren es direkt mit Anziehung und Verliebtsein. Dadurch wird dann der Mann, der sich ambivalent verhält, unklar ist und uns verunsichert, mega attraktiv für uns.

Abgesehen von frühkindlichen Prägungen, die hier stark wirken, tut z.B. auch Hollywood sein Übriges. Von den meisten Liebesfilmen lernen wir, dass die Liebe schmerzt. Und wir lernen: je größer der Schmerz, desto größer auch die Liebe.

Daher ist es so hilfreich, wenn du eine gute Verbindung zu deinem Körper aufbaust, dich spüren lernst und achtsam für dein Nervensystem wirst. Und dann in der Begegnung mit dem neuen Mann in deinem Leben reinspürst, wie du dich gerade in deinem Körper fühlst. Bist du präsent, geerdet und entspannt? Oder eher sehr im Kopf, am Performen, aufgeregt, eingeschüchtert, verunsichert? Letzteres sind klare Alarmzeichen, auf die du dich verlassen kannst, vor allem dann, wenn du schon einiges an innerer Arbeit gemacht hast und deine eigenen unsicheren Anteile gut kennst.

Es gibt einige eindeutige Red Flags für mich

Wenn dich der andere gaslightet, dann ist das eindeutig eine Red Flag. Das bedeutet: wenn du z.B. ein Problem bei ihm ansprichst oder eine Emotion zeigst, die er in dir ausgelöst hat, dich dein Gegenüber dafür jedoch shamed und blamed (und es keinen Moment von Entschuldigung danach gibt), dann ist das eine Red Flag. Wenn z.B. der Mann etwas getan hat, was dich verletzt hat, du es ansprichst – und dein Gegenüber es umdreht und dich beschuldigt, dann ist das Gaslighting und keine Basis für ein weiteres Kennenlernen.

Eine Red Flag ist für mich auch, wenn du z.B. ganz klar ein exklusives Kennenlernen möchtest, du diesen Wunsch aussprichst, aber er will das nicht und er will auf deinen Wunsch auch nicht eingehen. Ebenso ist respektloses Verhalten eine Red Flag für mich oder auch, wenn du das Gefühl hast, du bist einfach nur ein Sexualobjekt. Wenn du Wünsche und Bedürfnisse zu eurer Verbindung offenbarst, dein Gegenüber zwar sagt, dass er darauf eingehen möchte, aber dennoch alles gleich bleibt, dann ist das auch ambivalentes Verhalten und eine Red Flag für mich.

Auch hier geht es bei allem immer wieder um achtsames Reinspüren, wie es dir in der Verbindung mit dem Mann geht. Und dich immer wieder zu fragen: „Was ist meine Realität? Gefällt mir das so, wie es ist – oder mag ich es nicht?“ Denn ja, der Mann mag Gründe haben für sein Verhalten, aber für dich ist deine Realität mit ihm entscheiden. Das bedeutet, du kannst Empathie und Mitgefühl haben für einen Mann, der z.B. unter Bindungsangst leidet, weil er früh traumatisiert wurde – und dennoch kannst du NEIN sagen und anerkennen, dass dir diese Verbindung nicht gut tut. Du darfst dich immer wieder fragen: „Kann er mir meine Bedürfnisse erfüllen? Und will er mir meine Bedürfnisse erfüllen?“ Auch hier ist radikale Ehrlichkeit zu dir selbst so wichtig.

5) Tipp 5: Was du tun kannst, wenn er von seiner Ex spricht.

Wenn der Mann, den du gerade kennenlernst, von seiner Ex-Freundin oder Ex-Frau erzählt, ohne dass du nach ihr gefragt hast, dann ist das per se überhaupt kein Problem. Wir haben ja alle eine Geschichte und oft ist unsere Geschichte mit einem Ex-Partner oder eine Ex-Partnerin verbunden. Dann erzählen wir von dieser einen Reise nach Barcelona etwa in der Form: „Als ich in Spanien mit meiner damaligen Freundin war …“. Und schwups, liegt die Ex am Tisch – ohne eine größere Bedeutung.

Wenn es aber darum geht, dass der Mann ständig über seine Ex ablästert, dich mit ihr vergleicht, andeutet, dass er noch in sehr engem Kontakt mit ihr ist oder überhaupt erwähnt, dass er eigentlich nicht über sie hinweg ist, dann darfst du hellhörig werden. In diesem Fall darfst du sehr neugierig werden, Fragen stellen. Und wenn du dann das Gefühl hast, dass diese Verbindung kein „save space“ ist für dich, deine Grenze ziehen.

Dass du dich in einer Verbindung sicher fühlst, ist so wichtig. Mit „sicher fühlen“ meine ich nicht, dass du ab dem dritten Date weißt, dass er sich zu dir committen will, ihr zusammenzieht und in einem halben Jahr in die Familienplanung startet. Mit „save space“ meine ich, dass du das Gefühl hast, dieser neue Mann will dich wirklich lernen, er will den Fokus auf dich legen und dich exklusiv treffen. Ein „save space“ ist das Gefühl von „ich bin genug“, er braucht nicht zig Hintertüren und weitere Optionen. Und auch das Gefühl, dass du sein kannst, wie du bist und dass du nicht mit irgendwelchen Ex-Freundinnen verglichen wirst, ist so wichtig, um in einer Verbindung sicher zu sein. Und ganz besonders wichtig ist, dass der andere nichts und niemanden auf dich projiziert (z.B. Verletzungen aus seiner Mutterbeziehung oder Verletzungen aus einer früheren Liebesnbeziehung). Und dass er, falls er es doch tut, reflektiert ist, es erkennt, es benennt und daran arbeitet, es nicht mehr zu tun. Letztlich lässt sich alles auf die Frage runterbrechen: „BIN ICH HIER SICHER, ICH SELBST ZU SEIN UND MEIN HERZ ZU ÖFFNEN?“ Diese Sicherheit ist eine ganz wichtige Basis für eine Verbindung – und ob diese Sicherheit gegeben ist, darfst du dich in der Kennenlernphase immer wieder fragen.

Kennenlernphase Tipps

6) Tipp 6: So öffnest du in der Kennenlernphase dein Herz, obwohl du schon mal verletzt wurdest.

In der Kennenlernphase darfst du dich immer wieder daran erinnern, dass dieser Mann ein ganz neuer Mensch ist, ein einzigartiges Individuum. Er ist mit niemanden anderen zu vergleichen. Und auch eure Verbindung ist absolut individuell und mit keiner anderen Verbindung zu vergleichen. Deine alten Geschichten und Erfahrungen definieren dich nicht. Egal, ob es um frühe Verletzungen aus der Kindheit oder aus früheren Beziehungserfahrungen mit Männern geht. Das hier ist ein neuer Mensch und ihr könnt gemeinsam die Geschichte neu schreiben. Jeder neue Mensch in deinem Leben ist eine neue Chance, etwas Neues, Schöneres, Leichteres zu erfahren. Gemeinsam etwas Wunderbares zu kreieren.

Und selbst wenn es ER nicht ist, dann bist du in dir gehalten. Die Verbindung zu dir selbst ist unumstößlich – und je besser und enger diese Verbindung ist, desto stabiler bist du und desto weniger kann dich auch eine Enttäuschung umhauen. Daher ist es einfach so wichtig, in einem guten Kontakt mit dir selbst zu sein, die Verbindung zu dir selbst als die Wichtigste in deinem Leben anzuerkennen – und dich gut um diese Verbindung zu kümmern. Und wenn du diese Stabilität in dir entwickelst, dann kannst du dir selbst vertrauen – und brauchst dein Herz nicht zu schützen, damit es nicht verletzt werden kann. Du hast niemals eine Garantie, dass du nicht verletzt wirst, wenn du dein Herz für einen anderen Menschen öffnest. Aber du hast immer die Chance, dass sich zwei Herzen auf diese Weise berühren können – und die Liebe zwischen euch fließen kann.

Und wenn du das Gefühl hast, dass du diese Verbindung, dieses Vertrauen in dir noch nicht hast – und das aber so gerne entwickeln möchtest, dann begleite ich dich gerne auf diesem Weg.

7) Tipp 7: Wieder mal der Falsche? Wie du damit umgehst.

„Warum lerne ich immer die Falschen kennen?“ „Schon wieder der Falsche!“ – wenn eine Kennenlernphase im Sand verläuft, weil der Mann doch nicht der Richtige für dich ist, dann kann das schmerzhaft sein. I feel you. In diesem Fall ist es so wichtig, dass du dir selbst liebevoll und wohlwollend begegnest und dich nicht verurteilst. Denn ich vertraue so sehr darauf, dass der Mann, der gerade an deiner Seite ist, immer der Richtige ist. Vielleicht nicht für eine lange Beziehung. Aber er ist bestimmt der Richtige, dass du das, was es noch zu lernen gilt, lernst. Und er ist immer der Richtige, um das, was es in dir noch zu heilen gilt, ein Stück mehr heilen zu können.

Die Verbindungen in meinem Leben, die ganz besonders schmerzhaft waren, haben meiner persönlichen Entwicklung und meinem eigenen Heilungsweg am meisten gedient. Nicht umsonst gibt es den vielzitierten Begriff des „Wachstumsschmerz“. Ja, ich würde mir auch wünschen, dass Entwicklung und Heilung auf die sanfte Tour daher kommt. Aber so ist es nicht. Oft tut es weh – aber ich verspreche dir, dass es sich danach so viel besser anfühlt.

Und ja, selbst dann, wenn du dich schon viel mit dir befasst hast, viele Muster aufgedeckt und dich um deine verletzten Anteile – vielleicht in Therapie oder Coaching – gekümmert hast. Ja, selbst dann kann es passieren, dass du zu „dem Falschen“ greifst. Unsere Beziehungs- und Bindungsmuster sitzen einfach sehr fest und so lange diese nicht nachhaltig durch neue und schönere Erfahrungen überschrieben sind, kann es immer wieder passieren, dass dein inneres Kind stark in die Partner-Wahl involviert ist. Auf unbewusste Art und Weise. Je mehr Bewusstsein du in diese Dynamik bringst, desto weniger werden solche unbewussten Dynamiken wirken. Es braucht seine Zeit, bis neue, positivere Erfahrungen alte Muster nachhaltig überschreiben. Deshalb sei niemals verurteilend zu dir selbst, wenn es wieder mal nicht der Richtige war. Sondern habe Geduld, erlaube dir die Zeit, die es eben braucht und etabliere für dich das Motto: „Ich begegne mir selbst mit bedingungsloser Freundlichkeit.“

Mit der Zeit wirst du immer schneller erkennen, wenn dir ein Mensch, eine Dynamik, eine Verbindung nicht gut tut. Du wirst dann immer schneller und auch leichter „NEIN“ sagen können. Und jedes einzelne NEIN macht dich stark, führt dich näher zu dir – und öffnet den Raum für den Menschen, den du wirklich möchtest. Sei dir sicher, dass du niemals Zeit mit einem Menschen „verplemperst“, alles ist Teil deines Weges der Heilung und Entwicklung.

Für die Kennenlernphase gibt es somit nicht DAS Patentrezept. In der Kennenlernphase geht es primär um das Gefühl in dir, um dein Nervensystem und um die Frage „Ist mein Herz hier sicher?“ Und um dein Bewusstsein für deine Themen, deine Trigger, deine eigenen Unsicherheiten. Und ansonsten ist das wichtigste Rezept fürs Kennenlernen: Genieße diese Phase, genieße diesen neuen Menschen an deiner Seite, fühle deine Lebendigkeit und lass den Zauber wirken, der in diesem Neuanfang liegt.

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